„Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl“ (Dr. Barbara Topp )

Fortbildungswochenende Lützensömmern vom 04.-06. April 2025

Am Freitagabend begann das Fortbildungswochenende mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer, Teilnehmerinnen und der Referentin sowie einer ausführlichen Einführung in das Thema.

Gerade für die aktive Arbeit in der Suchtselbsthilfe sind die Themen „Selbstfürsorge und Selbstliebe“ von enorm wichtig. Zunächst wurde geklärt, was diese beiden Begriffe bedeuten: Sich auf physischer und psychischer Ebene um seine Gesundheit kümmern sowie authentisch und liebevoll mit sich selbst umgehen.

Um diese Begriffe zu beleben, bearbeiteten wir unter anderem das Thema „Belastungen“. Wie kann man diese akzeptieren, aber auch loslassen. Welche sind es? Wie erkennen und erfüllen wir unsere eigenen Bedürfnisse? Die Wahrnehmung der eigenen Ressourcen und ihre Stärkung, die Wichtigkeit von Optimismus und Achtsamkeit für das eigene Befinden und als Quellen zur Selbstwirksamkeit, sowie das „Nein-Sagen-Können“, um nicht in einen Strudel der Selbstüberforderung zu kommen, „Wie kann ich mich belohnen“ waren der Start in unsere Veranstaltung, der von Frau Dr. Topp mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen sehr interaktiv gestaltet wurde.

In mehreren kleinen Arbeitsgruppen erfolgte ein reger Erfahrungsaustausch zu den spezifischen Themen „Meine Energieräuber“( z.B.: Situationen, die mich stressen; Menschen, die mir Energie rauben; wo habe ich körperliches Unbehagen –Hitze, Lautstärke, viele Menschen auf engem Raum usw.-) und „Meine Energiequellen“(z.B.: Situationen, in den ich voller Energie bin; Menschen, die mir Kraft geben, Aufgaben, die ich liebe und was brauche ich, damit es mir richtig gut geht –Essen, Trinken, Hobby, Urlaub usw.-). In weiteren Arbeitsgruppen wurde erarbeitet: „Wie mitfühlend gehe ich eigentlich mit mir selbst um?“, ohne das gleich als Egoismus zu bezeichnen. (Wobei ein gesunder Egoismus durchaus ein Beitrag zum Selbstschutz sein kann, z.B.: immer wieder das „Nein-Sagen“ zu können.) „Wie bewerte ich mein Handeln, auch mein Versagen, richte ich mich auf, oder ziehe ich mich runter?“ Und immer wieder wurde deutlich, wie schwer es dem Einen oder Anderen fällt, sein ICH positiv zu sehen, die vermeintlich negativen Eigenschaften als Teil zu betrachten, der auch zu ihm/ihr gehört und Kraft aus den positiven Eigenschaften zu schöpfen.  

Für uns Menschen, als soziale Wesen, sind starke Beziehungen äußerst wichtig. Wie pflege ich diese, wie baue ich nach einem Bruch im Lebenslauf neue Beziehungen auf? Und hier kommt man zwangsläufig zur Selbsthilfegruppe, die für viele von Sucht betroffene Menschen eine der wichtigsten, starken und hilfreichen Beziehungen ist.

All dies sind Themen, die wir an diesem Fortbildungswochenende bearbeitet haben, die uns im Alltag begegnen und die unser Befinden und unser Handeln beeinflussen. Frau Dr. Topp, als Referentin, hat uns sehr emotional und empathisch durch dieses Wochenende geführt.

Wolfgang Kuhlmann

Betreuer und Teilnehmer