„Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl“ (Dr. Barbara Topp und Wolfgang Kuhlmann)

Fortbildungswochenende Lützensömmern vom 17.-19. November 2023

Am Freitagabend begann das Fortbildungswochenende mit einer Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen und der Referentin und einer ausführlichen Einführung in das Thema.

Wegen einer plötzlichen Erkrankung der Referentin mussten wir am Samstagmorgen entscheiden, ob wir die Fortbildung auch ohne sie durchführen konnten. Nach kurzer Beratung war klar, dass wir das Thema selbständig weiter bearbeiten wollten. Frau Dr. Topp überließ uns ihre vorbereiteten Flipchart-Blätter sowie Unterlagen für die Kleingruppenarbeit, ich übernahm die Moderation und es waren einige erfahrene Selbsthilfeaktive in der Runde, die mich unterstützen konnten und wollten.

Gerade für die aktive Arbeit in der Suchtselbsthilfe sind die Themen „Selbstfürsorge und Selbstliebe“ enorm wichtig. Zunächst wurde geklärt, was diese beiden Begriffe bedeuten: Sich auf physischer und psychischer Ebene um seine Gesundheit kümmern sowie authentisch und liebevoll mit sich selbst umgehen.

Um diese Begriffe zu beleben, bearbeiteten wir unter anderem das Thema „Belastungen“. Wie kann man diese akzeptieren, aber auch loslassen. Welches sind, wie erkennen und erfüllen wir unsere eigenen Bedürfnisse? Die Wahrnehmung der eigenen Ressourcen und ihre Stärkung, die Wichtigkeit von Optimismus und Achtsamkeit für das eigene Befinden und als Quellen zur Selbstwirksamkeit, sowie das „Nein-Sagen-Können“, um nicht in einen Strudel der Selbstüberforderung zu kommen, wie kann ich mich belohnen, waren bespielhafte Themen unserer Wochenendveranstaltung.

Für uns Menschen als soziale Wesen sind starke Beziehungen äußerst wichtig. Wie pflege ich diese, wie baue ich nach einem Bruch im Lebenslauf neue Beziehungen auf? Und hier kommt man zwangsläufig zur Selbsthilfegruppe, die für viele von Sucht betroffene Menschen eine der wichtigsten, starken und hilfreichen Beziehungen ist.

Es war ein Fortbildungswochenende, das etwas anders verlaufen ist als geplant, an dem sehr viele Teilnehmer im Plenum und in Kleingruppen zu Wort kamen und das die Flexibilität der Suchtselbsthilfe unter Beweis gestellt hat.

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Teilnehmern für die Unterstützung, die Arbeitsfreude und die unglaubliche Disziplin bedanken, bei Frau Dr. Topp für die ausgezeichnete Vorbereitung verbunden mit dem Wunsch nach Fortführung des Themas unter ihrer Leitung und natürlich beste Gesundheit für sie.

Wolfgang Kuhlmann (Betreuer, Moderator und Teilnehmer)