„Der Eisenofen – heraus aus meinem inneren Gefängnis: Märchenhafte Lösungswege zur Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit mit gesundem Selbstbewusstsein“ (Katja Breitling)

Fortbildungswochenende Lützensömmern vom 14.-16. Oktober 2022

Das Fortbildungswochenende begann wie immer am Freitagabend mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer:innen und der Referentin und einer kurzen Einführung in das Thema.

Märchen in ihrer ursprünglichen Form waren nicht für Kinder, sondern für Erwachsene gedacht. Ab Samstag, nach dem Vortrag einiger Märchen aus verschiedenen Ländern, wurde dies schnell klar. In jedem Märchen sind Metaphern versteckt oder auch offenkundig enthalten, die wir in Märchendeutungsgesprächen entschlüsselten und Bezüge zu unserem Leben herstellten. Mit verschiedenen Elementen der psycho-sozialen Märchenarbeit , wie o. g. Gesprächen, geführten Märchentraumreisen, Achtsamkeitsübungen etc., versuchten wir Antworten zu finden auf Fragen, wie: Wie entkomme ich meinem inneren Kritiker oder meinem übertriebenen Wunsch nach Anerkennung? Wie stärke ich mein Selbstbewusstsein, fühle mich nicht mehr klein und bleibe in Vergleichen stecken. Hierzu machten wir z. B. Übungen zum Thema „Selbsteinschätzung meiner Stärken, wie sehen mich meine Mitstreiter und wie passt das zusammen?“

Ziel aller Inputs, Übungen und der Arbeit des gesamten Fortbildungswochenendes war, Methoden für sich selbst zu finden, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken, dadurch sicherer und auch gelassener zu werden. Die dadurch entwickelte Resilienz (diese wichtige innere Fähigkeit begegnet uns bei Weiterbildungen immer wieder) hilft entscheidend, mit der eigenen Suchterkrankung und eventuellen Rückfällen umzugehen bzw. (besser) diesen vorzubeugen. Bei den o. g. Themen denkt man sicher nicht zuerst an einen Bezug zu Märchen. Das Wochenende hat uns allerdings vom Gegenteil überzeugt. Frau Breitling hat uns auf sehr emphatische und verständliche Art diesem Thema nähergebracht. Für einige Teilnehmer:innen waren die Bezüge zu eigenen Erfahrungen sehr emotional.

In der Abschlussrunde am Sonntag wurde dieses Fortbildungswochenende von den TeilnehmerInnen als sehr gelungen eingeschätzt. Eine Fortsetzung ist dementsprechend sehr erwünscht.

Wolfgang Kuhlmann, Betreuer und Teilnehmer